Podcast In der aktuellen Ausgabe des barba radio-Podcasts „Mit den Waffeln einer Frau“ ist Musiker Heinz Rudolf Kunze zu Gast. Mit Barbara Schöneberger spricht er u.a. über Eitelkeit, leidenschaftliches Sammeln und die vergleichsweise komfortablen Rahmenbedingen für Künstler in den 1980er Jahren. (Foto: barba radio)

5. Dezember, 2022

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Heinz Rudolf Kunze: Streaming ist kein Geschenk

In der aktuellen Ausgabe des barba radio-Podcasts „Mit den Waffeln einer Frau“ ist Musiker Heinz Rudolf Kunze zu Gast. Mit Barbara Schöneberger spricht er u.a. über Eitelkeit, leidenschaftliches Sammeln und die vergleichsweise komfortablen Rahmenbedingen für Künstler in den 1980er Jahren.

Als Liedermacher, Buchautor, Musical-Texter u.v.m. machte sich Heinz Rudolf Kunze in den vergangenen vier Jahrzehnten einen Namen und landete einst mit „Dein ist mein ganzes Herz“ auch einen veritablen und bis heute oft gespielten Hit in den Popmusik-Charts. In der aktuellen Ausgabe von Barbara Schönebergers barba radio-Podcast „Mit den Waffeln einer Frau“ erklärt er, dass er froh sei, seine professionelle Musiker-Laufbahn in den 1980er Jahren begonnen zu haben. Heutzutage seien die Rahmenbedingungen für junge Kolleginnen und Kollegen ungleich schwieriger.

„Wenn ich mir überlege, mit welchen Privilegien ich anfangen durfte. Ich habe als absoluter Niemand 1981 einen Fünf-Jahres-Vertrag bei einer der größten Plattenfirmen der Welt bekommen“, führt der 66-Jährige aus. „Das kann man den jungen Kollegen heute gar nicht mehr erzählen. Das glauben die einem gar nicht.“ Es sei mittlerweile kaum noch möglich, als Künstler eine Existenz zu gründen und längerfristig seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Dennoch rate er von dem Beruf nicht grundsätzlich ab, betont Kunze. „Ich habe es mir früher hundert Mal überlegt, und den jungen Kollegen heute sage ich: Überleg‘ es dir tausend Mal. Wenn du dann immer noch willst, dann mach’s.“

Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen der Hinwendung zum Streaming bedauert der gelernte Germanist und Philosoph beim Musikhören auch das zunehmende Wegfallen des haptischen Erlebnisses. „Schon wieder bricht eine Kulturform weg. Mit einer Schallplatte oder einer CD hübsch verpackt konnte man früher einem Kumpel ein Geschenk machen“, so Kunze. „Wie verschenke ich denn bitte Streaming? Was ist denn das für ein Scheiß-Geschenk?“ Er selbst sei „leidenschaftlicher Sammler“ von Büchern und Tonträgern. Er genieße es, an seinen Regalen vorbeizugehen und in Ruhe dort etwas auszusuchen. „Wenn ich im Auto sitze bei modernen jungen Menschen, die sagen: ,Ja, bei Streaming, da kannst du doch alles hören.‘ Dann sage ich immer: ,Ja toll, aber mir fällt jetzt gerade nichts ein. Ich müsste das sehen.‘“

Im Podcast-Talk mit Barbara Schöneberger, der seit dem heutigen 5. Dezember auf der barba radio-Website, der dazugehörigen App und auf weiteren gängigen Plattformen abrufbar ist, geht’s zudem u.a. um die Auswirkungen des übermäßigen Konsums von Glühwein und Bockwurst, um Singen an Weihnachten und um das Frauenbild in den Songtexten von AC/DC. Heinz Rudolf Kunze äußert sich auch zum Thema Eitelkeit. „Ich bin alt genug, um zu wissen: Eitel sein nützt bei mir einfach nichts“, so der Musiker. „Als ich jünger war, habe ich bestimmt auch öfter in den Spiegel gesehen.“ Mittlerweile halte er es aber wie der Schauspieler Jaecki Schwarz und sage: „Ich bin authentisch.“

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