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Die Arbeitswelt im digitalen Wandel: Können Arbeitnehmer mithalten?

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Die Arbeitswelt verändert sich grundlegend. Können Arbeitgeber dabei mithalten? Eine Deloitte-Studie gibt Aufschluss.

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Fachkräftemangel dominiert den Arbeitsmarkt. Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle verändern traditionelle Strukturen. Vor allem die zunehmende Etablierung Künstlicher Intelligenz (KI) stellt die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen. Laut der Studie „Human Capital Trends 2024“ des Beratungsunternehmens Deloitte müsse Arbeit neu gedacht werden, um sich an den technologischen Wandel anzupassen. Viele Führungskräfte seien sich des Potenzials der technologischen Entwicklungen zwar bewusst, würden aber meist zu zögerlich handeln. Beschäftigte fordern mehr Weiterbildungen. Nur die wenigsten sehen diese gegeben, so Deloitte.

An der Studie vom Februar 2024 nahmen über 14.000 Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und Personalwesen aus 95 Ländern teil. Zusätzlich wurden rund 1.000 Vorstände und Aufsichtsräte zu den größten personalwirtschaftlichen Herausforderungen befragt. 

Arbeitswelt im Wandel: Menschlichkeit soll im Fokus stehen

Eine Roboter-Hand und eine menschliche Hand berühren ein Zahnrad.
Technologische Entwicklungen verändern die Arbeitswelt grundlegend. (Symbolbild) © Alexander Limbach/IMAGO

Laut Deloitte arbeiten wir in einer Welt, deren Strukturen sich grundlegend verändert hätten. Arbeit ist nicht mehr durch Arbeitsplätze definiert, der Arbeitsplatz ist nicht mehr ein bestimmter Ort und viele Arbeitnehmer sind keine traditionellen Angestellten mehr. Nun müsse man umdenken. Dabei soll diesem Wandel, mit einer auf den Menschen ausgerichteten Unternehmensführung begegnet werden. „Human Sustainability“ nennt Deloitte das erstrebenswerte Unternehmensziel, das die Menschlichkeit in den Fokus stellen soll – Nachhaltigkeit für den Menschen. Das Mitarbeiterwohlbefinden soll im Vordergrund stehen. Doch wie geht es den Beschäftigten mit ihrer Arbeit und wie sehen sie die Zukunft?

Auch das versucht Deloitte in der Studie zu beantworten. Sie stellten den Teilnehmern die Frage: Auf die Frage über welche Entwicklungen sich Arbeitnehmer in Bezug auf Ihre Arbeit am meisten Sorgen machen, äußerten 53 % Bedenken über den zunehmenden Arbeitsstress und dessen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Ein Drittel aller Depressionsfälle soll jobbedingt sein, wie eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ergab.

In der Umfrage von Deloitte zählen die teilnehmenden Beschäftigten weiter ihre Sorgen vor der Arbeit der Zukunft auf:

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Digitaler Wandel: Technologie verändert Arbeit grundlegend

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeit grundlegend. Vor allem die Meinung zum vermehrten Einsatz der KI-Tools scheint unter den Arbeitnehmern weit auseinander zu gehen. Laut einer globalen Studie des Personalunternehmens Randstad, glauben 52 % der Befragten, KI werde ihre Karriere vorantreiben, anstatt ihnen den Arbeitsplatz zu kosten. Dagegen gaben sich 39 % besorgt über die Auswirkung von künstlicher Intelligenz auf ihren Job. Mehr als die Hälfte der Befragten gab zudem an, sich mehr Weiterbildungsmöglichkeiten zu KI-Tools zu wünschen.

An den Unternehmen und Führungskräften liege es nun, so Deloitte weiter, die benötigten Infrastrukturen zu schaffen und die benötigten Skills zu vermitteln. Die genuin menschlichen Leistungen würden bei technologischen Entwicklungen immer wichtiger und bilden die Grundlage für den künftigen Geschäftserfolg. 

Um diese Ziele zu erreichen, so Deloitte, brauchen Organisationen „digital playgrounds“ - geschützte Räume, die zum bewussten Experimentieren anregen sollen und die Neugier fördern. Arbeitnehmer sollen auf diesen digitalen Spielplätzen neue Fähigkeiten erlernen, ohne Bestrafung oder Demütigung zu riskieren, wenn sie ihre Ideen, Fragen oder Bedenken äußern, so Deloitte. Außerdem sollen sie mit neuen Technologien experimentieren können, ohne die Geschäftsergebnisse zu gefährden und dabei Selbstbewusstsein für den Umgang mit der Technik erlangen.

Führungskräfte glauben an Erfolg: Arbeitnehmer sind skeptisch

Die Führungskräfte glauben, sie bewegen sich in die richtige Richtung. Die Beschäftigten sind eher skeptisch. In der Deloitte-Umfrage gaben 89 % der Führungskräfte an, in ihrer Organisation „Human Sustainability“ in irgendeiner Form zu fördern. Von den Arbeitnehmern stimmten dieser Aussage lediglich 41 % zu. Vor allem die sich schnell verändernden Qualifikationen und Fähigkeiten an die Jobs wären für Arbeitnehmer ein Problem. Die Anforderungen um eine Tätigkeit auszuführen würden sich rasant verändern. Regelmäßige Weiterbildungen und Briefings sollten zur Unternehmenskultur gehören. Zudem gaben nur 43 % der Arbeitnehmer an, dass sie sich in ihrem Job verbessert hätten, seit sie für das Unternehmen tätig sind.

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