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Biontech meldet erste Erfolge: Impfung gegen tückische Krebs-Art schreitet voran

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Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen. Nun wird eine Impfung getestet, die das Rückfallrisiko deutlich verringern könnte.

Mainz – Biontech präsentiert Erfolge im Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieser gehört zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen in den USA. In Deutschland liegt er laut dem Statistischen Bundesamt 2022 auf Platz zwei. In ihrer Pressemitteilung teilt Biontech neuste Forschungsdaten über die Wirkung ihres Impfstoff-Kandidaten.

90 Prozent der Personen, bei denen Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt wird, sterben innerhalb von zwei Jahren nach der Diagnose. Eine chirurgische Entfernung und Chemotherapie verbessern die Chancen. Doch auch hier liegt die Überlebensrate nur bei etwa 20 Prozent. Mehrere Ansätze gegen die Erkrankung werden erforscht. Eine Impfung soll schon bald Hoffnung bringen.

Neue Impfung soll Überlebenschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs steigern

Die Ergebnisse der neuen Studien können sich sehen lassen. Der mRNA-basierte Impfstoff „Autogene Cevumeran“ wurde an Patientinnen und Patienten mit chirurgisch entferntem, duktalem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse (PDAC) angewendet. Die Drei-Jahres-Follow-Up-Daten zeigen eine anhaltende Immunantwort und ein verringertes Rückfallrisiko auf.

Corona-Impfung
Eine Impfung will nun Bauchspeicheldrüsenkrebs den Kampf ansagen. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa/Archivbild

„Diese neuen Daten sind ein frühes Signal für das Potenzial unseres individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoff-Ansatzes in dieser Indikation mit ungedecktem medizinischem Bedarf“, so Prof. Dr. Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitgründerin von Biontech. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass unsere Uridin-basierte mRNA-LPX-Technologie die Aktivierung zytotoxischer T-Zellen fördern kann und das Potenzial hat, verbliebene Tumorherde in frühen Krankheitsstadien zu eliminieren und so ein Wiederauftreten zu verzögern oder zu verhindern“, sagt sie.

Krebs-Impfstoff sorgt für verringertes Rückfallrisiko bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bei acht von 16 Betroffenen konnte bis zu drei Jahre später eine Immunantwort durch aktivierte T-Zellen gemessen werden. Diese wird mit einem längeren durchschnittlichen Überleben assoziiert. 98 Prozent der T-Zellen, die durch den Stoff induziert wurden, waren neu entstanden. Bei sechs von acht Patientinnen und Patienten, die eine Immunreaktion auf den Stoff zeigten, kam es drei Jahre nach Verabreichung zu keinem Rückfall. Bei sieben der acht Erkrankten, die während der Studie keine Immunreaktion auf die Behandlung zeigten, kam es zu erneuter Tumorbildung.

Der Impfstoff ist der Hauptkandidat von Biontechs mRNA-basierter Krebsimpfstoff-Plattform und wird aktuell in drei verschiedenen Studien untersucht. Dort soll auch seine Wirkung gegen Darmkrebs und Melanomen untersucht werden. Auch andere Firmen forschen nach möglichen Impfungen gegen Krebserkrankungen. (nr)

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