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Riskante Investition Verbraucherzentralen warnen vor Einbau neuer Gasheizung

Noch schnell eine neue Gastherme besorgen, um dem Hin und Her beim Heizungsgesetz zu entgehen? Deutschlands oberste Verbraucherschützerin hält das für eine schlechte Idee – vor allem aus einem Grund.
Versteckte Kostenfallen im Heizungskeller: »Verbraucherinnen und Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit«

Versteckte Kostenfallen im Heizungskeller: »Verbraucherinnen und Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit«

Foto: Frank Hoermann / Sven Simon / IMAGO

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) rät davon ab, in Haus oder Wohnung eine neue Gasheizung zu installieren. »Vor dem Einbau einer Gasheizung kann man inzwischen nur warnen«, sagte die Leiterin des Verbands, Ramona Pop, der »Rheinischen Post«. »Die Preise für Gas und Öl werden steigen, da sich der CO2-Preis für fossile Energieträger von Jahr zu Jahr erhöhen wird.«

Wegen eines Klimaschutzgesetzes wird die CO2-Bepreisung im Heizungssektor in den kommenden Jahren stufenweise teurer. »Allein 2024 soll der Preis für eine Tonne CO₂ um 17 Prozent auf dann 35 Euro steigen«, sagte Pop.

Eine Gasheizung erzeugt pro Kilowattstunde etwa 200 Gramm Kohlendioxid. Das bedeutet, dass bei einem Verbrauch von 10.000 Kilowattstunden rund zwei Tonnen CO₂ ausgestoßen werden. Im kommenden Jahr entstünde dadurch ein Aufpreis von 70 Euro für Verbraucherinnen und Verbraucher. Ab 2025 soll nach aktuellen Plänen ein Preis von 45 Euro gelten.

Pop kritisierte auch die Gesetzespläne der Regierung im Wärmesektor: »Das Heizungsgesetz ist durch die lange Debatte nicht besser geworden«, moniert sie. »Verbraucherinnen und Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit. Das Sammelsurium an Optionen überfordert sie. Und es drohen Kostenfallen, etwa durch den schnellen Kauf einer Gasheizung.«

ssu/dpa-AFX